Mit dem Ferienpass Solothurn auf Entdeckungstour
Bei einem emsigen Kreisspiel verwandelten wir uns in kleine Waldbewohner und lernten so nicht nur einander, sondern auch bereits erste kleine Tierchen kennen. Wer ahnte schon, dass die grazile Steinfliege ihre Kindheit im Wasser verbringt? Auch eine junge Wanze, eine Schaumzikade und eine Zecke begrüssten uns bereits durch das Plexiglas einer Becherlupe.
Als langer Menschentatzelwurm - blind, aber dafür mit offenen Ohren und vorsichtigen Füssen erreichten wir unseren Walderkundungsplatz. Gemeinsam überlegten wir, wo sich kleine Tiere aufhalten und wie man sie zum genaueren Beobachten vorsichtig einfängt.
Kurz darauf untersuchten fünfzehn junge Naturforscherinnen und Naturforscher die Umgebung des Waldplatzes. Im Bachbett wurden Bachflohkrebse und Köcherfliegenlarven entdeckt. In der Erde machte ein räuberischer Steinläufer Jagd auf andere Kleintiere und im Moos tummelten sich Springschwänze und kleine Spinnen. In den feuchtdunklen Höhlen unter Baumstrünken konnten wir junge Frösche beobachten. Mit Lupen und Binokular beobachteten wir gespannt das Treiben und versuchten, die Tiere auch zu bestimmen: Wie viele Beine können wir zählen? Handelt es sich um Larven oder um erwachsene Tiere? Sind Flügel vorhanden? Was fressen die Tiere? Leben sie alleine oder in Gruppen? So lernten wir Weichtiere, Insekten, Spinnen- und Milbentiere, Asseln und Tausendfüsser richtig einzuordnen. Beim genauen Beobachten und einander über die Schulter schauen, hörte man ausserdem zunehmend Rufe wie: «Jöö - so herzig!» Die zuvor eher als gruslig empfundenen Tiere eroberten die Herzen der Kinder. Mit einer Ausnahme: die Zecke blieb allen etwas unheimlich. Aber alle wussten zum Schluss: Mit ihren acht Beinen gehört sie zu den Milben – und ihre Mundwerkzeuge sehen unter dem Binokular furchterregend aus!
Corinne Rutschmann, Projektleiterin Umweltbildung (Text und Fotos)
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