Chlepfibeerimoos
Das rund 8 ha grosse Schutzgebiet liegt in zwei Kantonen (Solothurn und Bern), resp. in den drei Gemeinden Aeschi SO, Niederönz BE und Herzogenbuchsee BE. Ein Grossteil der Flächen befindet sich im Eigentum von Pro Natura und/oder Pro Natura Solothurn. Im Herzen des Gebiets liegt der Hochmoorkern, welcher sich durch Torfmoosbülten auszeichnet. Er wird von einem ebenfalls recht nährstoffarmen Fadenseggen-Zwischen- oder Übergangsmoor umschlossen. Amphibiengewässer und Moorwaldflächen ergänzen das wertvolle Lebensraummosaik.
Viele seltenen Arten
Im Kanton Solothurn kommen über 20 Pflanzenarten nur im Chlepfibeerimoos vor und weitere 13 Arten findet man sonst nur selten im Kanton (Schwarz 1985). Das Hochmoor ist für das schweizerische Mittelland ein einzigartiges Naturdenkmal, weil darin Pflanzenarten zu finden sind, die ihr Hauptverbreitungsgebiet in der Arktis und Subarktis Nordamerikas und Eurasiens haben. Festgestellt wurden neben der roten Moosbeere auch die Moorweide und Rosmarinheide. Bei diesen Arten handelt es sich also um direkte Zeugen der letzten Eiszeit. Weiter wurden bei der Aufnahme des Naturinventars von Thomas Schwaller 28 Arten festgestellt, welche im westlichen Mittelland gefährdet oder gar stark gefährdet sind, darunter diverse Seggenarten, Knabenkraut, Prachtnelke, Sonnentau, Sumpfweideröschen, Wollgräser, Fieberklee, Herzblatt, Sumpfveilchen, Sumpfläusekraut, Moorbirke usw. Weiter sind folgende Tierarten im Moos und am nahegelegenen Burgäschisee nachgewiesen worden: Mooreidechse, Schwarzblauer Bläuling, Faulbaumbläuling, Violetter Silberfalter, Langflügelige Schwertschrecke, Sumpfschrecke, Sumpfgrashüpfer, Listspinne und Brombeerspinner.
Naturschutzgebietdetails
Anreise
Mit den SBB bis Herzogenbuchsee oder Solothurn. Von dort aus jeweils mit dem Bus bis Haltestelle Aeschi, Dorf.
Zu Fuss erreichen Sie den Burgäschisee auch direkt ab Bahnhof Herzogenbuchsee. Der Wanderweg ist ausgeschildert.