Stille Beobachter, grosszügige Helfer & viele Überraschungen beim Bau der Weiherkette im hinteren Leimental
Für den Weiherbau sind Aushubarbeiten unumgänglich und bieten oft einige Überraschungen. Die Weiher liegen alle am Waldrand und schon beim ersten Spatenstich entdeckten wir einige Blindschleichen, welche durch die Erschütterungen der Baumaschinen aufschreckten und die wir noch rechtzeitig evakuieren konnten.
Bei den Aushubarbeiten für den „Grienackerweiher“ entdeckten wir eine kleine Deponie aus Zeiten, in denen der Abfall noch achtlos am Waldrand entsorgt worden ist. Viele intakt gebliebene Flaschen erinnern uns daran, dass früher das Interesse an lange haltbaren Glasgefässen grösser war, als es heute ist. Insgesamt führten wir rund 10 m3 verschmutztes Material ab. Das saubere Aushubmaterial konnten wir für die Geländemodellierung und das Anlegen von Kleinstrukturen weiterverwenden.
Auch zwei unterirdische Leitungen, welche im aktuellen Leitungskataster nicht verzeichnet sind, kreuzten unsere Pläne. Vorsichtig passten wir das Bauvorhaben an die neu gegebenen Umstände an, um Altbewährtes zu erhalten und dennoch neue Lebensräume zu schaffen.
Für die Geländemodellierung gruben wir alte Wurzelstrünke aus. Bei der Umgebungsgestaltung ergänzten wir sie mit Steinen und Löss aus dem Aushubmaterial der tieferen Schichten, um Landlebensräume für Amphibien und Reptilien anzulegen. Diese wurden deutlich früher als erwartet in Anspruch genommen. Eine Erdkröte beobachtete uns beim Weiherbau und wird hoffentlich im nächsten Frühjahr den Weiher besuchen, um ihm frisches Leben einzuhauchen.
Auch Pannen gehörten zu unserem Baustellenalltag dazu. Ein paar Steine verfingen sich in der Raupenschiene unseres Baggers und die Raupe sprang aus dem Zahnrad. Unglücklicherweise hatten wir das nötige Werkzeug just an diesem Tag nicht mit auf die Baustelle genommen. Eine Motorradwerkstatt in Bättwil lieh uns grosszügigerweise ihr Werkzeug und bereits eine Stunde nach Pannenbeginn konnten wir weiterarbeiten.
Rund drei Wochen nach dem Baustart waren die Weiher fertig erstellt. Bis zur öffentlichen Einweihungsexkursion im Frühjahr 2022 werden sie mit Regenwasser gefüllt sein. Neugierige Leser*innen sind gerne eingeladen an der Einweihung teilzunehmen. Das Datum der Exkursion wird im nächsten Pro Natura lokal bekannt gegeben.
Franziska Studer, Ingenieurbüro Götz (Text und Fotos)
Die Finanzierung des Projektes wurde durch Beiträge der folgenden Institutionen gesichert: Alpiq Ökofonds, Natur und Heimatschutzfonds Kanton Solothurn, Forstfonds Biodiversität Kanton Solothurn, Fonds Landschaft Schweiz (FLS), Walder-Bachmann-Stiftung, Gemeinden Witterswil und Bättwil, Pro Witterswil, Pro Natura und Pro Natura Solothurn. Herzlichen Dank!