Biberdamm Andreas Schärer
27.03.2018

Biberdämme: Verwaltungsgericht Solothurn fällt wegweisenden Entscheid

Ein «Blankocheck» zur regelmässigen Zerstörung von Biberdämmen ist gemäss Verwaltungsgericht nicht rechtens. Damit entscheidet das Verwaltungsgericht im Sinne des geschützten Bibers und heisst die Beschwerden der Umweltverbände im wesentlichen Punkt gut.

Pro Natura macht den Weg frei für den Biber in der Dünnern. Bisher kommt die Art dort nicht vor. Wanderhindernisse verhinderten seine Einwanderung. Im Rahmen der Pro Natura «Aktion Biber & Co.» wurden bei Olten und Oensingen Bibertreppen gebaut. Die Bibertreppen in Olten werden sogar bereits vom Biber genutzt.
Der Biber besiedelt im Kanton Solothurn hauptsächlich die Aare und diverse Seitengewässer. Zwar wurden auch schon einzelne Tiere im Einzugsgebiet der Dünnern festgestellt. Sie konnten sich jedoch nicht dauerhaft etablieren. David Gerke, Projektleiter bei der «Aktion Biber & Co.», erklärt: «Eigentlich eignen sich die Dünnern und einige Seitengewässer gut als Lebensraum für den grossen Nager. Doch hohe Schwellen in der Dünnern bei Olten und oberhalb von Oensingen verhinderten bisher seine natürliche Einwanderung.» Diese Hindernisse wurden jetzt im Rahmen der Pro Natura «Aktion Biber & Co.» mittels Bibertreppen überwindbar gemacht. Die Erfolgskontrolle mittels Fotofallen bei den Bibertreppen in Olten zeigt, dass der Biber die Treppen bereits nutzt.

Naturschützer Biber

Der Biber ist in der Natur eine sogenannte Schirmart. Das heisst: Wo er vorkommt, können sich weitere Tier- und Pflanzenarten ansiedeln und ausbreiten. Er trägt aktiv zur Revitalisierung der Gewässer bei, indem er durch seine vielfältigen Bautätigkeiten neue Lebensräume schafft. Fällt er Bäume, entsteht eine strukturierte und lichtdurchflutete Ufervegetation. Das Holz im Wasser bietet als Strukturelement neue Verstecke für Fische und sorgt für mehr Strömungsdynamik. Der Biber kann damit ein wichtiger Partner sein, um die grossen ökologischen Defizite in der Dünnern zu mindern – kostenlos und ganz natürlich.

Auskünfte:

David Gerke, Projektleiter für Renaturierungen: 079 305 46 57, @email