Neues Leben im renaturierten Wassergraben im Mülital
Neues Leben
Im renaturierten Wassergraben im Mülital ist wieder Leben eingekehrt. Munter tummelt sich ein Grasfrosch im wasserführenden Bereich des wiederhergestellten Lebensraums, als die Beteiligten des Projektes Ende September den wiederhergestellten Wassergraben einweihten. Auf einer Länge von rund 500 m sind diverse Aufwertungsmassnahmen umgesetzt worden. Die im letzten Winter getätigten Holzerarbeiten zur Auflichtung des nördlich gelegenen Waldrandes haben einen optimalen Lichteinfall für die neuen Biotope zum Ziel. Auch die artenreiche Hecke oberhalb des Grabens wurde gezielt geschnitten und gepflegt. Im Frühsommer wurde dann der eingewachsene Graben gut 40 cm eingetieft und verbreitert, sowie an verschiedenen Stellen lokale Aufweitungen geschaffen. In diesen Mulden verbleibt das Wasser auch in trockenen Zeiten.
Früher diente der Graben zur Bewässerung der unterhalb liegenden Wiese, die eine sogenannte Wässermatte war. Heute sorgt der nun wieder funktionstüchtige Wassergraben als Sammelkanal für das Wasser, das schliesslich in den nahen Mülibach geleitet wird. Ein Vernässen der Wiese wird so verhindert und im Graben ein neuer wertvoller Lebensraum geschaffen.
Viele Beteiligte
Pro Natura Solothurn hat die Trägerschaft für das gelungene Aufwertungsprojekt übernommen, das im Rahmen des Vernetzungsprojektes Bucheggberg seinen Anfang nahm. Mit Vertretern der Gemeinde, des Kantons, der Grundeigentümer und Bewirtschafter sowie der karch (Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz) wurden die ersten Ideen konkretisiert und koordiniert. Arten der Feuchtstandorte wie die Gelbbauchunke, weitere Amphibien, Ringelnatter, diverse Libellen (Zweigestreifte Quelljungfer, südlicher Blaupfeil), Brombeer-Perlmutterfalter und feuchtigkeitsliebende Pflanzen (beispielsweise der Grosse Wiesenknopf) sollen hier gefördert werden. Die Finanzierung der beschlossenen Massnahmen konnte dank der grosszügigen Beteiligung des Fonds naturemade star KW Ruppoldingen der Alpiq Hydro Aare AG und einem Beitrag von Pro Natura Solothurn gesichert werden. Die Gemeinde wird die zukünftigen Unterhaltskosten übernehmen, welche für die regelmässigen Arbeiten gemäss dem Pflegeplan anfallen werden.
Artikel aus „Pro Natura lokal“ 2/2018