Mehr Natur im Siedlungsraum: Paradiese für Tiere, Pflanzen und Menschen
Aktivitäten in allen Bezirken
Dieses Jahr liegt das Augenmerk auf der Förderung insekten- und vogelfreundlicher Gärten, auch bekannt als Naturgärten. In jedem Bezirk finden in Zusammenarbeit mit den örtlichen Naturschutz-Organisationen Exkursionen im Siedlungsraum zur Sensibilisierung der Bevölkerung statt. Vorträge zum Thema bilden einen weiteren Mosaikstein. Mit Baumpflanzaktionen und der günstigen Abgabe von einheimischen Heckensträuchern sollen den Worten Taten folgen.
Im weiteren Verlauf will man die Gemeinden ermuntern, auf den eigenen Grundstücken der Natur mehr Raum zu geben. Vorgesehen sind Infoabende für regionale Gremien und Gemeindebehörden sowie Angebote zur Beratung für Gemeindeverwaltungen und Werkhofangestellte.
Der vom Pro Natura Zentralsekretariat organisierte Wettbewerb „Naturgärten – kleine und grosse Paradiese“ wird im Kanton Solothurn ebenfalls lanciert (siehe Link oben rechts).
Tu es einfach! Jetzt!
75% unserer Kulturpflanzen und sogar 90% der Wildpflanzen sind auf Insekten angewiesen. Süsswasserfische ernähren sich zum grössten Teil von Insektenlarven. Insekten bilden die alleinige Nahrung von Mauerseglern.
Schon diese wenigen Fakten zeigen, dass jede und jeder persönlich gefordert ist, einen Beitrag zur Förderung der Insekten und damit der Natur im eigenen Einflussbereich zu leisten. Wieso nicht auf dem Balkon ein paar einheimische Blütenpflanzen oder Küchenkräuter blühen lassen? Wildbienen und Schwebfliegen lassen nicht lange auf sich warten. Wer über einen Garten verfügt, gestaltet einen Teil davon – oder noch besser – die ganze Fläche naturnah. Wichtige Elemente sind einheimische Sträucher, vielleicht ein Feuchtbiotop oder gestaffelt gemähte Wiesenflächen. Äste und geschnittenes Gras werden nicht abgeführt, sondern in einer Ecke aufgeschichtet. Sie bieten wie Steinhaufen Nahrung und Unterschlupf für zahlreiche Tiere. Ein Wildbienenhotel passt bestens zur artenreichen Blumenwiese. Beliebt bei Vögeln sind Nisthilfen am Haus oder im Garten. Im Herbst werden verdorrte Blütenstände von z.B. Wilder Karde oder Königskerze als Futterreservoir stehen gelassen. Dürre und verholzte Stauden können diversen Insekten auch als Überwinterungsversteck dienen. Der allfällige Gemüsegarten wirkt dekorativ und zieht viele „Nützlinge“ an, wenn er mit einheimischen Blütenpflanzen durchsetzt ist. „Schädlings“bekämpfung wird dadurch überflüssig.
Oase und Inspirationsquelle
Ein Naturgarten ist Erholungs-, Erlebnis- und Lernort in einem. Er verändert sich im Laufe der Jahre ständig. Immer wieder lassen sich neue Tier- und Pflanzenarten entdecken. Im Frühsommer zirpen die Grillen und über Mittag schmettert die Mönchsgrasmücke lautstark ihr Lied.
Beginnen Sie jetzt mit der Planung und Realisierung Ihres kleinen Paradieses! Pro Natura SO hilft Ihnen gerne bei der Suche nach Beratungsangeboten in Ihrer Region und Bezugsquellen für einheimische Sträucher und Saatgut.
Kurt Bader, Vorstandsmitglied